[Grundidee von meiner Tochter Christin – danke!]
…das ist ganz klar und alle zweibeinigen Hochzeitsgäste samt dem Brautpaar waren in heller Aufregung, als sie die drei bemerkten – fortan ließen sie sie nicht mehr aus den Augen… Aber fangen wir von vorn an:
An einem Sonnabend im September wollten zwei junge Leute heiraten. Das war wirklich wunderschön und alle waren superglücklich – und wenn man sich so schön verheiratet, möchte man auch eine tolle Feier machen. Alles war festlich geschmückt, die Tische wunderschön dekoriert und es gab sehr viel vom superleckeren Essen. Die Stimmung war auch super, es gab viel zu lachen und zu erzählen.
Nun sprach sich so leckeres Essen natürlich herum – auch in der Welt der Wespen. Es duftete nach lecker Gegrilltem, das nicht nur für Zweibeiner appetitlich ist – und so begab es sich, dass unsere drei Helden auch bei dieser Feier vorbeigucken wollten. Schließlich sind sie neugierig und Hunger haben sie sowieso immer und wer von den Zweibeinern kann schon von sich behaupten, derartige elegant-gestreifte Gäste zu haben. Nun war es aber leider gar nicht so einfach, da hineinzukommen, wo all die Leckereien standen. Die Tür ging auf und zu, aber irgendwann stand sie nur noch auf. Wahrscheinlich, damit die Zweibeiner nicht ständig die Tür auf- und zumachen müssen. Das war DIE Gelegenheit für diese besonderen Hochzeitsgäste.
„Lotti, Leo! Auf mein Kommando fliegen wir dort rein!“, sagte Liesel und zeigte auf den Eingang. Leo, dem das Wasser schon im Munde zusammenlief, konnte es kaum erwarten. „…und los!“ – das war Liesels Kommando und Leo flog vorneweg und schwupp waren alle drei drin und fanden sich in einem schönen Gewölbe wieder. „So, und wo gibt es jetzt etwas zu futtern?“, fragte Leo neugierig und die drei schauten sich erst mal um. Ihre Anwesenheit wurde natürlich auch gleich bemerkt, was die drei am Fingerzeig der Zweibeiner schnell bemerkten.
„Ohhh, wir müssen vorsichtig sein! Am besten, wir setzen uns erstmal irgendwohin und warten ab.“, flüstert Liesel. „Warum flüsterst du? Die Zweibeiner können uns doch sowieso nicht verstehen?! Und außerdem habe ich jetzt Hunger! Eigentlich habe ich schon lange Hunger!“, beschwerte sich Leo. „Wir dürfen nicht ungeschickt sein, Leo, und außerdem haben die uns schon gesehen. Das kann ein böses Ende nehmen. Du weißt doch… Also aufpassen!“, warnte Liesel und drehte sich suchend nach Lotti um. „Lotti, was machst du denn da?“. Lotti hörte Liesels Frage gar nicht mehr, sondern war schon mit den Köstlichkeiten der Zweibeiner beschäftigt. Liesel wollte nochmals nach Lotti rufen, aber Leo hielt sie zurück: „Sie hört uns nicht! Wir sollten hier einfach warten. Es wird schon nichts passieren!“. So warteten die beiden auf einer dünnen Rohrleitung und ließen Lotti und auch die Zweibeiner nicht aus den Augen und merkten, dass nichts passiert. Gar nichts.
Lotti hatte es geschafft, sich ein bisschen vom leckeren Thunfischsalat zu mopsen und flog zurück zu ihren Geschwistern. „Und? Hat`s geschmeckt?“, fragt Liesel neugierig. Eigentlich wollte sie Lotti böse sein, dass sie einfach so losflog, aber nun wollte sie wissen, ob es ihr geschmeckt hat. „Jaa, das war lecker! Und da gibt es noch viel mehr!“, antwortete Lotti. „Und die Zweibeiner? Haben die dich gar nicht bemerkt?“, fragt Leo. „Ja, nö, ach, ich weiß nicht, ich habe niemanden gesehen und außerdem wollte ich etwas futtern.“. „Das ist aber schon ganz schön gefährlich, Lotti“, gab Liesel zu bedenken. „Ist ja nichts passiert. Die Zweibeiner haben ja gemerkt, dass sie nichts befürchten müssen. Wir wollen uns doch nur etwas zu essen holen.“, erklärt Lotti. „Ooookaaaay“ – ein bisschen skeptisch war Leo trotzdem, Liesel aber war überzeugt, dass das schon gutgehen wird und hatte eine Idee: „Also, passt auf! Wir fliegen dort rüber und holen uns dann etwas zu futtern. Und dann geht`s aber ab nach Hause. Nicht, dass doch noch jemand böse wird mit uns…“. Gesagt, getan! Sie flogen zu einem der Tische, auf denen das reichliche Büfett stand und naschten hier und da und dort.
Kurze Zeit später mahnte dann doch die Liesel: „So, nun wird es aber Zeit für den Abflug! Mal gucken, ob die Bahn frei ist…“. Liesel guckte zum Ausgang und da stand die Tür gerade offen. „Also, los!“ – die drei flogen zum Ausgang – Liesel war draußen und Lotti auch, aber Leo trödelte ein bisschen. Wahrscheinlich war sein Bäuchlein zu voll gefuttert. In dem Moment aber schloss sich die Tür und Leo war noch in dem Kellergewölbe. „Ohhh neeeiiiin!“ rief er und lief an der Glasscheibe der Tür aufgeregt auf und ab. Liesel und Lotti bekamen das Dilemma gar nicht gleich mit, bemerkten dann aber, dass Leo nicht da war. „Lotti, wo ist Leo?“, rief Liesel aufgeregt. „Auweia, er ist bestimmt noch dort!“, sagte Lotti bekümmert. „Wir müssen zurück, Lotti! Ich weiß zwar noch nicht, was wir da machen können, aber wir können ihn ja nicht alleine lassen!!“. So kehrten beide Wespen-Mädchen um – und auf halber Strecke riefen sie im Chor: „Leeeeooo! Da bist du ja! Was ist denn passiert?“. Leo erzählte, dass sich die Tür vor ihm schloss. Aber die Zweibeiner haben bemerkt, dass er es nicht geschafft hatte und waren so lieb und öffneten die Tür. So konnte er ins Freie fliegen.
„Hach, zum Glück! Das freut mich aber sehr“, strahlend nahm Liesel ihren Leo in ihre Ärmchen. „So, und jetzt fliegen wir nach Hause!“ Unterwegs stellte Leo schließlich fest: „Also ehrlich Leute, Hochzeit machen ist ganz schön aufregend“. Darüber mussten alle drei herzlich lachen.
Die Geschichte – Liesel, Leo und Lotti sind ganz besondere Hochzeitsgäste – als .pdf downloaden.