Amy und ihre Träume…

… eine kurze Gute-Nacht-Geschichte für kleine Kätzchen und Katerchen.

Hast Du schon mal eine Miezekatze im Schlaf beobachtet? Noch nicht? Das solltest Du unbedingt mal machen – und ich erzähle Dir auch, warum:

Amy, meine große Miezekatze, wohnt bei mir zu Hause und bekommt jeden Früh und am Abend ihr Futter, das ihr auch sehr gut schmeckt – Amy hat irgendwie immer Hunger. Nach ihrem Mahl putzt sie sich ausgiebig und macht es sich auf dem Sofa oder auch in einem schattigen Plätzchen auf dem Balkon bequem. Dann dauert es nicht mehr lange, bis sie einschlummert. Ihre Äugelein sind nur noch ein klein wenig geöffnet, aber sie sieht mich nicht mehr. Das weiß ich, weil ich ein bisschen vor ihren Äugelein mit meinen Fingern spiele und sie das überhaupt nicht mitbekommt – und dann wackelt zuerst die eine Pfote, dann die nächste, ein anderes Mal alle vier – alle völlig durcheinander – und das Bäuchlein und der Rücken zucken auch ein bisschen und ab und zu mauzt sie leise. Das sieht sehr lustig aus, ganz so, als würde Amy rennen. Und wer weiß? Vielleicht tut sie ja genau das in ihrem Traum?! Stell` Dir mal vor, sie läuft über eine Wiese und sieht einen Piepmatz oder eine Maus? Klar ist es nicht so schön, wenn eine Miezekatze sich einen Piepmatz oder ein Mäuschen fängt, um sie dann zu essen. Aber die Mieze muss ja auch leben – und das ist ja auch von der Natur so gewollt – und wenn die Maus oder der Piepmatz ganz flink und aufgeweckt ist, ist sie oder er auch geschwinder als die Miezekatze und flattert oder saust einfach auf und davon.

Aber vielleicht spielt Amy in ihrem Traum auch mit einem Mäuschen, einem Schmetterling, einem Piepmatz oder gar einer anderen Miezekatze und sie springen gemeinsam vergnügt über die Wiesen, vorbei an bunten Blümchen, über hohes Gras und Stöcklein, schrecken kleine Krabbeltierchen auf, spielen Hascher oder Verstecken?! Und manchmal, wenn man genauer hinsieht, zieht sie ein bisschen ihre Wangen nach oben, ganz so, als würde sie lachen. Sie hat bestimmt irre viel Spaß mit ihren tierischen Freunden auf der Blumenwiese… Huch, was ist das? Amy guckt ganz verdutzt. Woher kommt das Klappern auf einmal in ihrem Traum? Komisch. Sehr seltsam…

Aber seltsam ist es gar nicht: Das Klappern kommt von mir, aus meiner Küche. Und was macht Amy? Sie ist wieder wach, hebt ihr Köpfchen, reckt und streckt sich und kommt gucken, ob es nicht vielleicht doch noch ein kleines Leckerli gibt – auch wenn sie – gähn – noch ein bisschen verträumt und müde aus ihrem dichten wunderschönen Pelz guckt.

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